Anlässlich eines runden Geburtstages möchte ich euch heute zu einem Exkurs mitnehmen.
Ich denke jeder kennt ihn, den Würfel, dessen bunt beklebte Seiten in je 9 Felder unterteilt sind und sich durch Drehen mischen und sortieren lassen. Der Zauberwürfel, offiziell Rubik’s Cube genannt, feiert heute seinen 40. Geburtstag.
Der Ungar Ernö Rubik hat ihn erfunden, um seine Studenten damit ihr räumlich-logisches Denken trainieren zu lassen. Er selbst war Bauingenieur und Architekt, beherrschte aber auch die Mathematik. Im Grunde genommen ist der Würfel ein mathematisches Gebilde, das auf Algorithmen beruht.
Ich kann mich selber noch daran erinnern, wie ich als Kind schon mit dem Würfel gespielt hatte, fasziniert von den bunten Farben. Ich vermute, dass meine Eltern ihn im Hype der 80er gekauft hatten, er aber seitdem nicht mehr gelöst wurde.
Irgendwie geriet der Würfel dann in Vergessenheit.
Interessanterweise tauchte er bei mir wieder auf, als ich zwischen Bauingenieuren in der Universität Vorlesungen gehört habe. Irgendeiner meiner Kommilitonen brachte so einen Würfel mit, und kurze Zeit später hatten alle einen dabei. Der “Gruppenzwang” brachte einen Original Rubik’s Cube zu mir, mit Fuß zum Hinstellen.
Da gab es dann Wetten wer schneller ist, wie viele Züge man braucht etc, also das, was es tatsächlich in den Weltmeisterschaften rund um den Würfel gibt. Um den Würfel leichtgängiger zu machen, haben wir Silikonspray ins Innere gesprüht, und plötzlich war alles viel einfacher. Na ja, fast alles, die Lösung war noch immer nicht einfacher.
Ich selber war froh, als ich den Würfel endlich mal gelöst hatte, die verschiedenen Methoden waren dann doch etwas komplexer. Über die LBL-Methode (Layer by Layer) kam ich auch nicht hinaus, hatte damit aber einen persönlichen Rekord von knapp über 2 Minuten aufgestellt.
So drehte der Würfel in meinem Bekanntenkreis erneut eine Runde, mein Exemplar kam sogar bis nach Asien und wieder zurück (ich sollte wohl eher sagen ein zweites Mal nach Asien, wenn man den mit hoher Wahrscheinlichkeit dort liegenden Herstellungsort berücksichtigt). Meine Reisegefährten haben mich wohl schon für verrückt erklärt, mir persönlich wurde es dann aber zu langweilig, war ja immer das Gleiche.
Ich habe den Würfel ab und zu wieder in der Hand gehabt und zwei Jahre später direkt in China nochmal einen gekauft. Der ist schon sehr wabbelig, ideal für das Speedcubing auf Zeit.
Nun muss ich feststellen, dass zwischen meinem Würfel und mir einige Kilometer Entfernung liegen, denn im Moment interessiert mich, ob ich die Algorithmen noch kann.
Über den normalen 3×3 Würfel kam ich bisher nicht hinaus, Scheu vor Herausforderungen? Eher nicht, entweder ich saß wie Ochs vor’m Berge vor dem Ding oder es war langweilig. Und letzteres ist es schnell, wenn die Lösung plötzlich da ist.
Nun denn, dann setze ich euch wieder in der Welt des Schreibens ab, aber vielleicht hat der Ein oder Andere ja auch erzählenswerte Erinnerungen an den bunten Plastikwürfel, der in den 80ern so einen Hype ausgelöst hatte?
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